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Knochendichtemessung mit der DXA-Methode

Knochendichtemessung/DXA

Die Knochen eines jeden Menschen verlieren ab dem Erwachsenenalter fortlaufend Kalzium. Der Verlust verläuft bei Frauen nach den Wechseljahren schneller, besonders wenn diese früh einsetzen. Weitere Einflussfaktoren sind wenig Bewegung, geringer Verzehr von Milchprodukten, familiäre Disposition und manche Medikamente (langzeitige Cortisontherapie). Ist die Knochendichte (also der Mineralsalzgehalt des Knochens) krankhaft vermindert (Osteoporose), steigt das Risiko für Knochenbrüche und andere Folgeerkrankungen – der Knochen ist, vereinfacht gesagt, „zu porös“.

Eine Knochendichtemessung (syn. Osteodensitometrie) ist deshalb sinnvoll, weil durch sie schon eine tendenzielle Entwicklung zu einer Osteoporose frühzeitig und völlig schmerzfrei erkannt werden kann.

Wie wird die Knochendichte gemessen?

Als Goldstandardmethode zur Messung der Knochendichte gilt die DXA-Messung (Dual Energy X-ray Absorptiometry). Diese spezielle Röntgentechnik wird zur standardisierten Messung an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelknochen eingesetzt.

Die DXA-Messung ist als einzige Methode zur Knochendichtemessung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Dachverband Osteologie e.V. anerkannt und empfohlen, da für sie ausreichende Mengen an Vergleichsdaten aus Messungen entsprechender Alterskollektive vorhanden sind.

Übrigens: Verschiedentlich werden von Arztpraxen (manchmal sogar Apotheken) auch Knochendichtemessungen mittels quantitativen Ultraschalles (QUS) oder quantitativer Computertomographie (QCT) angeboten. Diese Techniken werden bisher nicht empfohlen, da es speziell bei der QCT zu einer höheren Strahlenbelastung kommt und die Datenlage aus Vergleichskollektiven für beide Methoden nicht ausreichend ist.

Beide Verfahren spielen daher bislang nur eine untergeordnete Rolle und sind weniger sinnvoll als die DXA-Knochendichtemessung, können aber auch einen ersten Hinweis zum Osteoporoserisiko liefern.

Wie läuft eine DXA-Messung ab?

Ihr Alter, Gewicht und Größe werden abgefragt und in den Computer eingegeben (für die passende Referenzgruppe).

Sie legen sich auf die Untersuchungsliege. Hierbei sind ihre Beine erhöht auf einem Würfelkissen gelagert. Die Bekleidung darf anbehalten werden. Kleidungstücke mit Metall (Knöpfe / Gürtel, etc.) müssen abgelegt werden.

Nun erfolgt die Messung Ihrer Lendenwirbelsäule mittels Röntgenstrahlen und der Übertrag auf den Bildschirm. Dabei müssen Sie ruhig liegen bleiben. Im Anschluss erfolgt die Messung der Hüfte. Hierfür verändern Sie die Position auf der Liege, indem Sie die Beine auf dem Würfelkissen leicht öffnen.

Nach etwa 20 Minuten ist die Untersuchung abgeschlossen und die Messergebnisse können ausgewertet werden.

Was sagen die Werte aus?

Mit zunehmendem Alter verringert sich die Knochendichte. Insbesondere die Lendenwirbelsäule und die Schenkelhälse brechen besonders häufig bei Osteoporose. Zum einen liegt dies daran, dass sie aus schwammartigen Knochenbälkchen bestehen, zum anderen stürzen ältere Leute vermehrt in Richtung Gesäß, was häufig Brüche der Lendenwirbelsäule oder der Oberschenkelknochen zur Folge hat.

Die Knochendichtemessung an Wirbelsäule oder Hüfte ergibt zunächst einen Wert für die sogenannte projizierte Flächendichte (in g/cm2). Entscheidend für die Beurteilung des Arztes, ob Osteoporose oder eine Vorstufe davon vorliegt, ist der Vergleich mit den statistischen Werten bei gesunden jungen Erwachsenen. Die Abweichung wird ausgedrückt als T-Score oder auch Osteoporose-Wert.

Ein Wert von höher oder gleich –1 gilt als normal. Bei einem solchen T-Score sind Ihre Knochen nicht von Osteoporose betroffen.
Bei einem Wert zwischen -1 bis -2,5 liegt noch keine Osteoporose vor, allerdings bereits eine Vorstufe davon, die sogenannte Osteopenie (verminderte Knochendichte). Hier kann unter Umständen bereits eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich sein, beispielsweise wenn Sie als Frau über 75 Jahre alt sind und Ihr Wert zwischen -2 und -2,5 liegt. Ausschlaggebend für eine Behandlung sind neben dem reinen Messwert nämlich auch Faktoren wie Alter und Geschlecht, welche sich als Risikofaktor auswirken können.

Alle Werte unter einem Messwert von -2,5 entsprechen einer Osteoporose. In diesem Fall ist eine individuelle Behandlungsstrategie nötig.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Die Strahlenbelastung bei der DXA-Messung ist sehr gering. Sie liegt bei einer Untersuchung der Lendenwirbelsäule bei drei bis fünf Mikrosievert. Zum Vergleich: Bei einem Flug über den Atlantik beträgt die kosmische Strahlenbelastung etwa 60 Mikrosievert.

Eine Knochendichtemessung kann nur nach Stellung einer rechtfertigenden Indikation durchgeführt werden.

Was kostet eine Knochendichtemessung?

In der Regel kostet eine Knochendichtemessung etwa 55 Euro. Private Kassen übernehmen die Kosten üblicherweise.

Obwohl eine Knochendichtemessung sehr sinnvoll ist und von Ärzten bei allen Erwachsenen im Rentenalter empfohlen wird, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten nur unter bestimmten Bedingungen.

Zum einen bei Patienten, die eine Fraktur ohne nachweisbares adäquates Trauma erlitten haben und bei denen gleichzeitig aufgrund anderer anamnestischer und klinischer Befunde ein begründeter Verdacht auf Osteoporose besteht; zum anderen zur Optimierung der Therapieentscheidung, wenn aufgrund konkreter anamnestischer und klinischer Befunde eine Absicht für eine spezifische medikamentöse Therapie einer Osteoporose besteht.

Bei Hinzutreten anderer Risikofaktoren, wie zum Beispiel eine familiäre Belastung oder geringe Mobilität, kann die DXA-Messung für GKV-Patienten nur als IGeL-Leistung privatärztlich erbracht werden.